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Weshalb den "Benimm-Champion"?

Sie meinen’s wirklich nicht bös, nur: sie haben’s nicht gewusst, dass dies...verletzt, kränkt, beleidigt, unmögliches Benehmen ist. Allenthalben wird mangelnde Höflichkeit, schlechtes Benehmen der „Kids" bemängelt. Dabei sähen’s die Erwachsenen so gern, wenn die Jungen Spielregeln des zivilisierten Umgangs kennen würden. Dies jedenfalls ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach, gelesen als dpa-Meldung im BA vom 24.07.2000. Danach sehen 88% der Deutschen „Höflichkeit und gutes Benehmen" als wichtigstes Erziehungsziel. An zweiter Stelle wünschen sie sich, dass ihre Kinder ihre Arbeit „ordentlich und gewissenhaft" tun. An dritter Stelle erhoffen sie sich Achtung des anders Denkenden durch ihre Kinder.

Dass in zahlreichen Familien Kinder ihre Vorbilder, nämlich die Eltern, nur für kurze Zeit am Abend erleben, sodass wenig Zeit (und Nerv) zur Übermittlung solcher „Feinheiten" wie gutes Benehmen vorhanden ist, bleibt es oft auf der Strecke.

Auch an dieser Stelle soll und muss Schule zunehmend Erziehungsarbeit leisten. So liegt es nahe, über das Lehrervorbild hinaus Benehmen zum Unterrichtsstoff zu machen.

Dies hat die in Heppenheim lebende ehemalige Lehrerin Marie-Luise Seib auf Grund eigener Unterrichtserfahrungen getan und ein Arbeitsbuch für den Unterricht gemacht. In brauchbaren Bausteinen, die sowohl für Einzel- als auch Gruppenarbeit geeignet sind, hat sie das Thema gebrauchsfertig aufgearbeitet. Didaktische Kommentare erläutern die Arbeit und verdeutlichen die Ziele. Ob die Arbeit schließlich Lernzuwachs gebracht hat, lässt sich durch ausgearbeitete Lernkontrollen und Vorschläge für Fragebogen an alle Beteiligten messen.

Damit für die Kids die Arbeit nicht zu trocken bleibt, gibt es einen ausführlichen Leseteil als Grundlage für die Aufgaben.

Warum gerade für 10-12Jährige? Ist es da nicht schon zu spät? In diesem Lebensalter sind Kinder besonders aufgeschlossen für Regeln und beginnende Einsicht in soziales Verhalten, sie selbst sind ihre schärfsten Kritiker.

Autorin und Beltz-Verlag sind sich einig, dass durch die Arbeit mit diesem Buch die Lebenschancen eines Kindes verbessert werden.

Marie-Luise Seib